September 2024: Rückkehr nach Syrien verzögert – Spendenübergabe an Gabriele und Shafiq Hamzé für die Flüchtlingsarbeit in Syrien

Am 10. September 2024 haben Katja Buck und Martina Waiblinger von Fokus Nahost das Ehepaar Gabriele und Shafiq Hamzé in München getroffen und konnten ihnen 3000 Euro Spenden übergeben. Treffpunkt war der Bahnhof in Pasing und von dort fuhren sie zu einer wunderbaren Einladung. Die Unterstützerin Usch K. und ihr Ehemann hatten alle vier zu einem Mittagessen eingeladen. Sie wollten bei der Gelegenheit mehr über die Projekte von Fokus Nahost und speziell über das Flüchtlingsprojekt erfahren. Die Zeit verging wie im Flug – soviel gab es zu erzählen und zu berichten. Ein besonderer Dank geht hier an Uschi K. für die freundliche Aufnahme und das köstliche Essen.

Nachdem ein Tag zuvor in den Medien berichtet worden war, dass ein offener Krieg zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon so gut wie sicher sei, war klar, dass die Rückreise des Ehepaars nach Syrien Ende September in Frage stand. Und so kam es auch. Die massiven Bombardements durch die israelischen Streitkräfte verhinderten eine Reise von Hamzés über den Libanon. Eine Einreise über Jordanien scheiterte an einer Weigerung der jordanischen Behörden, Shafiq Hamzé ein Visum auszustellen. Sobald aber die Feiertage vorbei waren, starteten die beiden den nächsten Versuch und reisten nun Anfang Januar über Beirut zurück nach Soueida. Beide waren sehr aufgeregt, weil sie nicht absehen konnten, wie sie Syrien und ihr Projekt antreffen würden.

Immerhin konnten sie am 10. September berichten, dass sich die Arbeit bis zu unserem Besuch weiterhin positiv entwickelt hat. Sie haben einfach „wunderbare Mitarbeiterinnen“ vor Ort, die Arbeit am Laufen halten und alles dafür tun, dass „es den Kindern gut geht, wenn wir die Sommermonate in Deutschland verbringen.“, erzählte Gabriele Hamzé. Seitdem sie über 80 sind, verbringen sie die Sommer in Deutschland und können sich da etwas regenerieren.

Wir sind sehr gespannt über die Berichte, die wir sicher bald aus Soueida erhalten werden. Es war ja ein Gebiet, das von der Assad-Regierung kontrolliert wurde und in dem es regelmäßig Demonstrationen gegen diese Regierung gab. Dies wurde dadurch bestraft, dass noch häufiger als in anderen Gegenden Strom und wichtige Energieträger verknappt wurden.

Die 70 bis 80 Familien, die in dem von uns unterstützten Zeltlager bei Soueida leben, sind meist Bauern und stammen aus dem Norden Syriens. Durch den Krieg und auch durch den Klimawandel bedingt, hatten sie im Norden Probleme Arbeit in der Landwirtschaft zu finden und zogen nach Era. Hier gibt es fruchtbare Böden, genügend Regen und es werden immer Landarbeiter gesucht. Vor allem in den warmen Monaten – im Winter hat es zum Teil Schnee und es gibt keine Arbeit.

Die meisten Kinder der Landarbeiter haben noch keine Schule von innen gesehen. „Bildung kommt für die Familien erst an zweiter Stelle“, sagt Gabriele Hamzé. Deshalb ist die Arbeit, die Gabriele und Shafiq Hamzé hier für die Kinder aufgebaut haben, einzigartig und für die Flüchtlinge unverzichtbar. Wie es zu der wichtigen Arbeit und wie sie genau aussieht, finden Sie hier: https://fokusnahost.org/projekte/stifte-der-zuversicht/ oder unter: https://fokusnahost.org/aktuell/

Fokus Nahost unterstützt diese Arbeit seit fünf Jahren. Bisher waren Banküberweisungen nach Syrien aufgrund des seit Jahren anhaltenden Embargos nicht möglich und das Geld musste persönlich in bar übergeben werden. Es besteht die Hoffnung, dass sich das jetzt nach dem Sturz des Assad-Regimes ändert und die Embargos aufgehoben werden. Wir hoffen sehr, dass es wieder zu Frieden und Sicherheit in Syrien kommt. Das ist noch nicht sicher. Die Berichte, die wir bekommen, sind voller Hoffnung, aber auch voller Fragen. Deshalb sind wir sehr gespannt auf die sicher bald eintreffenden Einschätzungen von Gabriele und Shafiq Hamzé. Wir werden darüber berichten!